ERSTE HILFE BEI STRESS

Zuviel Stress hat schädliche Wirkungen auf den gesamten Organismus, daher ist erste Hilfe bei Stress besonders wichtig. Dauerstress [http://coachingteam.info/blog/allgemein/dauerstress/] hat nicht nur nachhaltige Auswirkungen auf den Körper sondern auch auf die Psyche und verändert das Gehirn.

Grundpfeiler zur schnellen Stressbewältigung:

Ablenkung Entspannung Bewegung

Strategische Maßnahmen zur Stressbewältigung:

Denksystem auf Stress-Situation einstellen – verändern, was veränderbar ist (konstruktive Lösungen suchen), – akzeptieren, was nicht zu ändern ist und den Schöpfer um Weisheit bitten, das eine vom anderen unterscheiden zu können. Entspannungstechniken anwenden.
Mit achtsamer Wahrnehmung innere Spannungszustände erkennen.
Regelmäßig Sport ohne Anspruch auf Höchstleistungen machen.

Hilfreiche Maßnahmen als erste Hilfe bei Stress:

Tief durchatmen. Das bringt den Puls und den Blutdruck etwas herunter. Wichtig dabei ist kräftiges Ausatmen.

Schultern fest hochziehen und beim Ausatmen fallen lassen.

Bewegung in jeder Form. Wenn ich sitze, aufstehen und zumindest einige Schritte gehen. Das bringt Bewegung in Körper und Geist und löst die Schockspannung.

Die Handfläche auf den oberen Brustbereich legen und leicht klopfen. Das wirkt beruhigend.

Akzeptieren der Situation – „Es ist, wie es ist.“ Wenn ich die Situation akzeptiere und aufhöre dagegen anzukämpfen, bekomme ich die nötige Gelassenheit für die Entwicklung von guten Maßnahmen zur Veränderung der Situation.

Damit die Überflutung des Köpers mit Stresshormonen möglichst rasch wieder abgebaut werden kann, ist regelmäßige Bewegung für mindestens 30 Minuten wichtig. Dabei sollte man zumindest leicht ins Schwitzen kommen. Ein positiver Nebeneffekt ist die Ausschüttung von Endorphinen und anderen Glückshormonen.

Ein Spaziergang in der Natur ist entspannender und eine effektivere Hilfe bei Stress als die Beine auf der Couch strecken.

DAUERSTRESS IST GESUNDHEITSSCHÄDLICH

Das richtige Maß an Stress hält uns in Form.
Damit wir leistungsfähig sind, brauchen wir eine bestimmte Mindestanforderung an Stress. Viele Menschen laufen erst zur Höchstform auf, wenn sie unter Druck stehen. Unter Adrenalin werden alle Kräfte mobilisiert. Wenn dieser Druck jedoch das gesunde Maß überschreitet, wirkt er sich schädlich aus. Bei Dauerstress wird ein Übermaß von Cortisol ausgeschüttet und das führt zu Veränderungen vieler Steuerungsmechanismen. Typische Folgen von Dauerstress sind daher Infektionskrankheiten am Wochenende oder im Urlaub. Diese kommen dann, wenn der Adrenalinspiegel durch die Ruhephase sinkt und die Immunabwehr durch den hohen Cortisolspiegel geschwächt ist.

Reaktionen auf Stress:

Kopfschmerzen, Verspannungen, Herzrasen, Magenschmerzen, Schlafprobleme, Konzentrationsstörungen, Schwindelanfälle, Angststörungen, Depression

Wirkung von Cortisol auf den Stoffwechsel:

Blutzuckersteigerung
Fettstoffwechsel(Steigerung der Lipolyse), Eiweißstoffwechsel Erhöhter Protein- und Knochenabbau Entzündungshemmung und Immunsuppression, Steigerung der Magensäureproduktion,
Erhöhung des Blutdrucks

Erhöhung der Wirksamkeit der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin

Mögliche Folgen von Stress:

Fettsucht Diabetes Bluthochdruck

Ursache für erhöhte Stressanfälligkeit ist neben äußeren Einflüssen, die Fähigkeit, wie ich mit diesen Stressoren umgehen kann.
Unter Dauerstress werden wichtige Bedürfnisse bedroht und tief im Unterbewusstsein sitzende (destruktive) Botschaften aktiviert.

Typische Stressoren: Bedrohte Bedürfnisse

Meine Vorschläge und Ideen werden nicht angenommen. Wertschätzung, Annahme

Wenn ich in Situationen komme, die mich verunsichern. Sicherheit, Beständigkeit, Frieden
Eine Niederlage in meinem Projekt oder Vorhaben zu erleiden.

Erfolg, Zielstrebigkeit
Wenn ich von anderen übergangen werde.

Anerkennung, Wertschätzung
Keine Unterstützung von anderen zu bekommen. Unterstützung, akzeptiert werden
Meine Arbeit oder ich selber werde nicht wertgeschätzt.

Wertschätzung, Anerkennung
Wenn ich von anderen ausgegrenzt werde.
Harmonie, verlässliche Beziehungen
Wenn ich zu wenig Freiraum habe und eingeschränkt werde. Freiraum, Neues erreichen
Wenn ich kritisiert werde.
Sicherheit, Akzeptanz, Annahme
Wenn andere den Eindruck haben, dass ich Fehler machte.

Korrektheit, Akzeptanz

Beispiele destruktiver Botschaften:

• Ich muss Leistung bringen, damit ich anerkannt werde.
• Ich muss es allen Recht machen, damit ich zum Ziel komme. • Ich muss perfekt sein und darf meine Ansprüche nicht aufgeben.
• Ich darf die Kontrolle nicht verlieren.
Destruktive Botschaften verhindern, dass ich meine wirklichen

Bedürfnisse wahrnehme und zu konstruktiven Lösungen komme. Mein Denken geht dann in die Spirale: „Ich muss das Problem beseitigen“, was den Stress nicht verringert, sondern erhöht.
Die bessere Lösung ist mehrmals durchatmen, sich bewegen und die Wahrnehmung auf seine Bedürfnisse lenken.

>> Was ist mir in dieser Situation wichtig, was würde mich motivieren? <<

LEBEN MIT STRESS

Stress und hohes Lebenstempo machen krank

Stress begleitet uns das gesamte Leben lang. Die moderne Technik ermöglicht uns 365 Tage im Jahr aktiv zu sein. Unser Lebenstempo wurde in den letzten Jahrzehnten sprunghaft schneller. Viele Menschen klagen über zu viel Arbeit oder leiden an den Folgen von übermäßigem Stress.

Neue Technologien, Rationalisierungsbestrebungen und der steigende Konkurrenzdruck durch die Globalisierung bringt in allen Arbeitsbereichen eine Erhöhung des Druckes. Alles soll immer schneller gehen. Das bringt einerseits immer wieder neue Entwicklungen und für Menschen, die vorne dabei sind einen „Kick“ durch das Gefühl der Leistungsfähigkeit. Andererseits bringt es Belastungen denen viele auf Dauer nicht standhalten. Es macht sich ein Gefühl der Nervosität, Angst und Überforderung breit und in der Folge kommt es zu körperlichen Beschwerden und Erschöpfung.

Wir brauchen Stress um erfolgreich zu sein

Damit wir leistungsfähig sein können, brauchen wir Herausforderungen. Wir wachsen an unseren Herausforderungen und können durch gute Bewältigung bei zukünftigen ähnlichen Anforderungen aus der Erfahrung heraus unseren Stresslevel reduzieren. Unser Selbstbewusstsein steigt mit jeder geschafften Herausforderung und wir gewinnen an Kompetenz. Die wichtigsten Entwicklungen der Menschheit sind in Drucksituationen entstanden, weil sonst das Überleben oder wichtige Bedürfnisse in Gefahr waren. Um auf Dauer erfolgreich sein zu können, brauchen wir zwischen den Phasen von hoher Anforderung immer wieder ausreichende Erholungspausen.

Was Stress schädlich macht

Fehlen die Erholungsphasen, dann kommt es zu Überlagerungen der Anforderungen und unser Nervensystem kommt ständig in Alarmzustand. Zur Kompensation des steigenden Termindruckes werden häufig Erholungspausen wie z.B. Bewegung in der frischen Luft und Sport eingeschränkt, weil keine Zeit mehr dafür ist. In der Folge bekommt der Körper noch weniger Möglichkeiten, die überschüssigen Stresshormone abzubauen.

Die Folgen sind Verdauungsbeschwerden, Herz- Kreislaufstörungen, Verspannungen, Kopfweh, Migräne, Nervosität, Schlafprobleme, Denkblockaden, Anfälligkeit für Infektionskrankheiten und andere Krankheiten, die wir auf den ersten Blick in keiner Weise mit Stress in Verbindung bringen würden.

Körperliche Beschwerden und eine Verminderung der Leistungsfähigkeit führen in einen Kreislauf, der wiederum für zusätzlichen Stress sorgt. In Kombination mit hohen Erwartungen an sich selbst, einem Perfektionsstreben und hoher Leistungsbereitschaft kann das zu Erschöpfung, depressiven Verstimmungen und letztendlich zu Burn-Out führen.

7 Tipps zur Stressreduktion
1. Überprüfen Sie Ihren Stresspegel im Alltag

Geben Sie für die verschiedenen Bereiche ihres Lebens eine Stressbewertung auf einer Skala und markieren Sie den psychischen und den physischen Stress. Die Bereiche können sein: Arbeit, Partnerschaft, Familie, Freizeit oder auch innere Antreiber und Existenzfragen.

  1. Sorgen Sie für ausreichende Ruhepausen.

    Wie beginnen Sie den Tag? Nehmen Sie sich Zeit für ein Frühstück in Ruhe oder hetzen sie aus dem Schlafzimmer durch die Wohnung, um noch rechtzeitig zur Arbeit zu kommen. Sorgen Sie für mindestens eine halbe Stunde pro Tag, die Ihrer Regeneration und Besinnung auf den aktuellen Moment dient. Wie viele Tage in der Woche sind Sie aktiv? Auf der einen Seite kämpfen wir für einen freien Sonntag und andererseits verplanen wir diesen Tag so massiv, dass wir nicht zur Ruhe kommen.

  2. Achten Sie auf regelmäßige, gesunde Ernährung.

    Unter Stress haben wir eine Verminderte Nährstoffaufnahme im Darm und wenn wir dann noch zu viel Zucker und Fett durch falsche Ernährung zu uns nehmen, belasten wir unseren Körper zusätzlich.

  3. Ordnen Sie Ihre Arbeitsabläufe.

    Wer gleichzeitig an verschiedenen Dingen arbeitet, verbraucht viel Energie durch das ständige Umschalten. Setzen Sie Prioritäten in Ihren Arbeitsabläufen und Konzentrieren Sie Sie sich auf die aktuelle Aufgabe.

  4. Lernen Sie „NEIN“ sagen.

    Menschen, die anderen gefallen wollen und daraus einen hohen Teil ihres Selbstwertes beziehen sind besonders stressgefährdet. Entrümpeln Sie Ihren Terminkalender. Es gibt sicher Dinge, die Sie delegieren können, die Sie derzeit selber machen. Lernen Sie, Arbeiten durch andere erledigen zu lassen, die sie Ihrer Meinung selber besser machen könnten.

  5. Klären Sie Ihre Konflikte.

    Ungeklärte Konflikte sind ständige Stressverursacher. Auch wenn Sie mit diesen Menschen keinen Kontakt mehr haben, so sorgt doch jeder Gedanke, jede Erinnerung für Stress. Ob eine Sache wirklich bereinigt ist, lässt sich leicht überprüfen. Denken Sie an einen Konflikt und achten Sie dabei auf Ihren Herzschlag, Ihre Gefühle, ihre Körperwahrnehmung. Bleiben Sie dabei ruhig und entspannt oder können Sie dabei sogar

    fröhlich lachen oder spüren Sie eine Enge und verstärkten Herzschlag?

    7. Behandeln Sie sich selber liebevoll.

    Achten Sie auf Ihre eigenen Bedürfe. Menschen, die ihren Focus darauf richten, die Bedürfnisse der anderen zu erfüllen und ihre eigenen Bedürfnisse nicht wahrnehmen, sind besonders Burn-Out gefährdet. Achten Sie auf Ihre Selbstgespräche. Wie behandeln Sie sich, wenn Ihnen ein „dummes“ Missgeschick passierte?

    Statt sich einen Idioten zu schimpfen, braucht Ihre Seele jetzt Trost und Unterstützung. Gehen Sie am Ende eines Tages noch einmal die wesentlichen Stationen des Tages durch. Was war Positiv? Was ist Ihnen besonders gelungen? Wofür können Sie an diesem Tag Dankbar sein?