LEBEN MIT STRESS

Stress und hohes Lebenstempo machen krank

Stress begleitet uns das gesamte Leben lang. Die moderne Technik ermöglicht uns 365 Tage im Jahr aktiv zu sein. Unser Lebenstempo wurde in den letzten Jahrzehnten sprunghaft schneller. Viele Menschen klagen über zu viel Arbeit oder leiden an den Folgen von übermäßigem Stress.

Neue Technologien, Rationalisierungsbestrebungen und der steigende Konkurrenzdruck durch die Globalisierung bringt in allen Arbeitsbereichen eine Erhöhung des Druckes. Alles soll immer schneller gehen. Das bringt einerseits immer wieder neue Entwicklungen und für Menschen, die vorne dabei sind einen „Kick“ durch das Gefühl der Leistungsfähigkeit. Andererseits bringt es Belastungen denen viele auf Dauer nicht standhalten. Es macht sich ein Gefühl der Nervosität, Angst und Überforderung breit und in der Folge kommt es zu körperlichen Beschwerden und Erschöpfung.

Wir brauchen Stress um erfolgreich zu sein

Damit wir leistungsfähig sein können, brauchen wir Herausforderungen. Wir wachsen an unseren Herausforderungen und können durch gute Bewältigung bei zukünftigen ähnlichen Anforderungen aus der Erfahrung heraus unseren Stresslevel reduzieren. Unser Selbstbewusstsein steigt mit jeder geschafften Herausforderung und wir gewinnen an Kompetenz. Die wichtigsten Entwicklungen der Menschheit sind in Drucksituationen entstanden, weil sonst das Überleben oder wichtige Bedürfnisse in Gefahr waren. Um auf Dauer erfolgreich sein zu können, brauchen wir zwischen den Phasen von hoher Anforderung immer wieder ausreichende Erholungspausen.

Was Stress schädlich macht

Fehlen die Erholungsphasen, dann kommt es zu Überlagerungen der Anforderungen und unser Nervensystem kommt ständig in Alarmzustand. Zur Kompensation des steigenden Termindruckes werden häufig Erholungspausen wie z.B. Bewegung in der frischen Luft und Sport eingeschränkt, weil keine Zeit mehr dafür ist. In der Folge bekommt der Körper noch weniger Möglichkeiten, die überschüssigen Stresshormone abzubauen.

Die Folgen sind Verdauungsbeschwerden, Herz- Kreislaufstörungen, Verspannungen, Kopfweh, Migräne, Nervosität, Schlafprobleme, Denkblockaden, Anfälligkeit für Infektionskrankheiten und andere Krankheiten, die wir auf den ersten Blick in keiner Weise mit Stress in Verbindung bringen würden.

Körperliche Beschwerden und eine Verminderung der Leistungsfähigkeit führen in einen Kreislauf, der wiederum für zusätzlichen Stress sorgt. In Kombination mit hohen Erwartungen an sich selbst, einem Perfektionsstreben und hoher Leistungsbereitschaft kann das zu Erschöpfung, depressiven Verstimmungen und letztendlich zu Burn-Out führen.

7 Tipps zur Stressreduktion
1. Überprüfen Sie Ihren Stresspegel im Alltag

Geben Sie für die verschiedenen Bereiche ihres Lebens eine Stressbewertung auf einer Skala und markieren Sie den psychischen und den physischen Stress. Die Bereiche können sein: Arbeit, Partnerschaft, Familie, Freizeit oder auch innere Antreiber und Existenzfragen.

  1. Sorgen Sie für ausreichende Ruhepausen.

    Wie beginnen Sie den Tag? Nehmen Sie sich Zeit für ein Frühstück in Ruhe oder hetzen sie aus dem Schlafzimmer durch die Wohnung, um noch rechtzeitig zur Arbeit zu kommen. Sorgen Sie für mindestens eine halbe Stunde pro Tag, die Ihrer Regeneration und Besinnung auf den aktuellen Moment dient. Wie viele Tage in der Woche sind Sie aktiv? Auf der einen Seite kämpfen wir für einen freien Sonntag und andererseits verplanen wir diesen Tag so massiv, dass wir nicht zur Ruhe kommen.

  2. Achten Sie auf regelmäßige, gesunde Ernährung.

    Unter Stress haben wir eine Verminderte Nährstoffaufnahme im Darm und wenn wir dann noch zu viel Zucker und Fett durch falsche Ernährung zu uns nehmen, belasten wir unseren Körper zusätzlich.

  3. Ordnen Sie Ihre Arbeitsabläufe.

    Wer gleichzeitig an verschiedenen Dingen arbeitet, verbraucht viel Energie durch das ständige Umschalten. Setzen Sie Prioritäten in Ihren Arbeitsabläufen und Konzentrieren Sie Sie sich auf die aktuelle Aufgabe.

  4. Lernen Sie „NEIN“ sagen.

    Menschen, die anderen gefallen wollen und daraus einen hohen Teil ihres Selbstwertes beziehen sind besonders stressgefährdet. Entrümpeln Sie Ihren Terminkalender. Es gibt sicher Dinge, die Sie delegieren können, die Sie derzeit selber machen. Lernen Sie, Arbeiten durch andere erledigen zu lassen, die sie Ihrer Meinung selber besser machen könnten.

  5. Klären Sie Ihre Konflikte.

    Ungeklärte Konflikte sind ständige Stressverursacher. Auch wenn Sie mit diesen Menschen keinen Kontakt mehr haben, so sorgt doch jeder Gedanke, jede Erinnerung für Stress. Ob eine Sache wirklich bereinigt ist, lässt sich leicht überprüfen. Denken Sie an einen Konflikt und achten Sie dabei auf Ihren Herzschlag, Ihre Gefühle, ihre Körperwahrnehmung. Bleiben Sie dabei ruhig und entspannt oder können Sie dabei sogar

    fröhlich lachen oder spüren Sie eine Enge und verstärkten Herzschlag?

    7. Behandeln Sie sich selber liebevoll.

    Achten Sie auf Ihre eigenen Bedürfe. Menschen, die ihren Focus darauf richten, die Bedürfnisse der anderen zu erfüllen und ihre eigenen Bedürfnisse nicht wahrnehmen, sind besonders Burn-Out gefährdet. Achten Sie auf Ihre Selbstgespräche. Wie behandeln Sie sich, wenn Ihnen ein „dummes“ Missgeschick passierte?

    Statt sich einen Idioten zu schimpfen, braucht Ihre Seele jetzt Trost und Unterstützung. Gehen Sie am Ende eines Tages noch einmal die wesentlichen Stationen des Tages durch. Was war Positiv? Was ist Ihnen besonders gelungen? Wofür können Sie an diesem Tag Dankbar sein?

SOZIALE BEZIEHUNGEN PFLEGEN MACHT GLÜCKLICH

Soziale Beziehungen sind ein wichtiger Baustein für emotionale Stabilität. Sie können Anlass für Inspiration, Freude und Zufriedenheit sein. Das kann gelingen, wenn wir uns in ein soziales Netz einbringen, in dem wir durch Geben und Nehmen Unterstützung erfahren und wir Unterstützung geben.

Für den deutschen Philosophen Arthur Schopenhauer ist das Mitgefühl die Grundlage der Moral. Von Kind auf werden wir mit der Vorstellung von Güte und Mitgefühl geimpft. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, gute Taten nutzen sowohl dem Geber als auch dem Empfänger.

Hilfsbereitschaft verursacht Glücksgefühle

Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass glückliche Menschen öfters selbstlos handeln und viel Zeit darauf verwenden, anderen zu helfen.

In einem Experiment sollten zwei Gruppen über einen Zeitraum von sechs Wochen fünf gute Taten vollbringen.

Eine Gruppe davon sollte die fünf Taten an einem Tag durchführen, die andere Gruppe verteilt auf mehrere Tage. Das Ergebnis war überraschend. Großzügigkeit und Aufmerksamkeit machten die Teilnehmer glücklicher. Dies war ganz stark bei der Gruppe zu erkennen, welche ihre Großzügigkeit auf einen einzigen Tag konzentrierten.

Wenn wir gute Taten auf mehrere Tage verteilen, dann sind sie weniger spürbar als wenn sie konzentriert auf einen Tag erfolgen. Wichtig ist, dass diese Tätigkeiten aus freien Stücken durchgeführt und nicht als Pflicht gesehen werden. Wenn wir anderen helfen, fühlen wir uns privilegiert und dankbar. Anderen Unterstützung und Trost zu geben, kann auch eine willkommene Ablenkung von eigenen Problemen und Grübeleien darstellen.

Hilfsbereitschaft verändert die Selbstwahrnehmung und führt zu mehr Selbstvertrauen und Optimismus und gibt das Gefühl, nützlich zu sein. Wir erkennen unsere Fähigkeiten, Ressourcen und Kenntnisse und bekommen den Eindruck, unser Leben im Griff zu haben. Darüber hinaus erlernen wir neue Fertigkeiten und erweitern unsere soziale Kompetenz.

Hilfsbereitschaft führt zu einer Verringerung depressiver Symptome und führt zu einem Anstieg des Glücksempfindens und des Selbstwertgefühls.

Gutes tun motiviert und stärkt die Gesundheit

Eine Langzeitstudie von drei Jahren ergab ein interessantes Ergebnis. Fünf Frauen die an Multiple Sklerose (MS) erkrankt waren, hatten sich freiwillig bereit erklärt, 67 anderen MS- Patienten zu helfen, ihnen aktiv zuzuhören und jedem Patienten pro Monat 15 Minuten widmen. Diese Frauen zeigten im Laufe der drei Jahre ein gestiegenes Gefühl der Zufriedenheit und des Selbstvertrauens. Sie berichteten, dass sich ihr Leben durch diese

freiwilligen Arbeiten dramatisch zum Positiven verändert hat, da ihre Aufmerksamkeit nicht mehr nur auf ihre eigenen Probleme gerichtet ist.

Dazu brauchen wir weder Talent noch Zeit noch Geld. Die gute Tat muss weder großartig noch kompliziert sein.

Ideen für gute Taten: Eltern anbieten, ihre Kinder zu hüten, einen Freund besuchen, der jemanden zum Zuhören brauchte, jemanden anlächeln, obwohl es im Moment vielleicht nicht leicht fällt, für jemanden etwas kochen, bei der Gartenarbeit helfen, die Kassiererin im Supermarkt anlächeln, grüßen oder sich bedanken…

Soziale Beziehungen pflegen

Lebensumstände wie Gesundheit, Reichtum, Alter, Beruf, Nationalität, Wohnort, biografische Ereignisse, etc. haben kaum Einfluss auf unser Glück. Bekommen wir eine Lohnerhöhung, einen neuen PC oder einen Swimmingpool, so passen sich unsere Erwartungen dem Neuen an, und wir meinen immer mehr zu benötigen, um glücklich zu sein.

Dagegen gibt es einen starken Zusammenhang zwischen sozialen Beziehungen und Glück. Beziehungen sind wichtig und befriedigen mehrere überlebenswichtige Bedürfnisse, wie Zugehörigkeit und Unterstützung. Wir sind dann motiviert, feste, stabile und positive Beziehzungen aufzubauen. Partner und Freunde machen uns glücklich und zufrieden.

Beziehungen sind etwas Besonderes und Einmaliges und es lohnt sich, sie zu festigen, zu pflegen und zu genießen.

Quelle: „Glücklich sein“ – Warum Sie es in der Hand haben, zufrieden zu leben, Sonja Lyubomirsky, Verlag Campus

POSITIV LEBEN VS. POSITIVES DENKEN

Fragwürdige Nebenwirkungen durch positives Denken

Positives Denken ist in den letzten Jahrzehnten durch diverse Bücher und Motivationstrainer weit verbreitet worden. Glück und Erfolg sind durch positives Denken machbar geworden und durch die richtige, positive Denkweise kann ich meinen Erfolg selber programmieren. Mit zahlreichen Erfolgs-Stories wird diese Methode vermarktet. Positives Denken ist teilweise zu einer neuen Religion geworden.

Mittlerweile gibt es von wissenschaftlicher Seite auch kritische Stimmen und von der Gehirnforschung zahlreiche Untersuchungen über die Auswirkungen des positiven Denkens. Demnach können Menschen mit stabiler Psyche und gutem Selbstbewusstsein davon profitieren, labile Menschen mit schwachem Selbstbewusstsein erleben oft mehr negative als positive Auswirkungen. Positives Denken kann zur Verdrängung von Problemen, Realitätsverlust und einem Leben in einer Scheinwelt führen.

Der Mensch tendiert zu negativen Gedanken

Jeden Tag haben wir ca. 60.000 Gedanken, die automatisch ablaufen und etwa 95 % davon wiederholen sich. Davon sind 80 % sind negativ gefärbt. Unsere Gedanken sind jedoch nicht immer wahr. Sie sind vielmehr ein Konstrukt unserer Gedankenwelt und häufig das Ergebnis einer verzerrten Interpretation unserer Wahrnehmungen. Wir nehmen die Wirklichkeit durch die optimistische rosarote oder die pessimistische schwarze Brille wahr. Unsere Bewertung der Wahrnehmung macht den entscheidenden Unterschied, weil dadurch Gefühle ausgelöst werden, die in der Folge zu Hormonausschüttungen und Körperreaktionen führen. Für unsere Bewertung von Wahrnehmungen können wir Verantwortung übernehmen und damit unsere Gedanken steuern, wenn sie uns bewusst werden. Das Wechselspiel zwischen unseren Gedanken und Gefühlen führt zu unseren Haltungen. Daher ist es wichtig, dass wir uns nicht vom Automatikmodus unserer eingelernten (negativen) Bewertungen leiten lassen.

Negative Haltungen können zu gesundheitsschädlichen Gefühlen führen – wie Wut, Verachtung, Bitterkeit, bis hin zu Depressionen. Der ganze Körper wird dadurch beeinträchtigt. Sie beeinflussen den Rhythmus des Herzens, der Blutdruck ist erhöht, die Schulter- und Nackenmuskulatur verspannen sich und der Magen und Darmtrakt zeigt Beschwerden. Ebenso werden der Gesichtsausdruck sowie unsere Ressourcen und Beziehungen beeinflusst.

Die Zukunft positiv verändern

Eine positive Haltung kann die Zukunft verändern. Wiederholte positive Erfahrungen wirken sich auf das körperliche Wohlbefinden aus und innere Ressourcen werden aktiviert. Dazu kommen noch soziale Ressourcen. Durch eine positive Haltung können neue Möglichkeiten entdeckt werden, eine schnellere Erholung von Rückschlägen wird möglich und durch den verminderten Stress stellt sich meist ein besserer Schlaf ein.

Oft stecken wir in einer Tretmühle und sind nicht mehr in der Lage, die schönen Dinge in der Welt wahrzunehmen, jene Wunder, die uns berühren und dabei helfen, innerlich zu

wachsen. Wir sehnen uns nach Glück und stellen Bedingungen, wodurch wir es bekommen. Mehr Leistung, mehr Gehalt, mehr Erfolg und mehr Besitz sollen uns glücklicher machen. Manchmal würde es mehr helfen, durch den Park zu spazieren und achtsam die kleinen und großen Wunder der Natur wahrzunehmen um Glück zu erfahren.

Wege zu einem positiven Leben

Eine positive Grundhaltung kann erlernt werden. Nach Studien von Barbara Fredrickson brauchen wir für jede bedrückende Emotion drei positive Gefühle zum Ausgleich. Es geht nicht darum, negative Dinge zu verdrängen, sondern uns davon nicht vereinnahmen und überwältigen zu lassen. Ich darf erschrocken wahrnehmen, dass mir der Autofahrer vorhin den Vorrang nahm und ich bremsen musste. Lasse ich allerdings meinen negativen Gedanken freien Lauf, dann kann sich der Unmut darüber in eine unflätige Schimpfkanonade ausarten, die meinen Zorn nur noch mehr steigert. Durch diese Negativspirale von Gedanken und Gefühlen schade ich mir dann selber mehr als es der unachtsame Autofahrer tat.

Barbara Fredrickson benennt 10 Gefühle, die für den Aufbau einer positiven Grundhaltung wichtig sind:

Freude, Dankbarkeit, Heiterkeit, Interesse, Hoffnung, Stolz auf Gelungenes, Vergnügen, Inspiration, Ehrfurcht und Liebe. Diese Emotionen zu pflegen und bewusst im Leben zu suchen, fördert die psychische Gesundheit und Widerstandskraft (Resilienz).

Die Gehirnforschung bestätigt die Erfahrungen von Menschen, die Ihr Vertrauen auf Gott setzen:

Die Umwelt, in der wir leben, können wir nur in begrenztem Umfang beeinflussen. Wir können allerdings unsere Wahrnehmungen darauf zu richten, was uns jeder Tag an guten Dingen und an Herausforderungen bringt. Wenn wir unserem Schöpfer dafür danken, was er uns jeden Tag gibt, dann wird er uns auch die Kraft und die Gelassenheit geben, die negativen Dinge des Tages gut nehmen zu können. In der Bibel können wir nachlesen, dass Freude und Liebe unter anderem eine Frucht des Geistes Gottes sind, wenn wir unser Leben Jesus Christus anvertrauen. Dankbarkeit ist ein wichtiges Mittel, um unsere

Gedanken positiv auszurichten. Über 200 mal werden wir in der Bibel ermutigt und aufgefordert, unserem Schöpfer zu danken. Ehrfurcht und Demut werden in der Bibel ebenso öfters als wichtige Haltungen erwähnt. Diese beiden Begriffe drücken auf Gott bezogen eine Haltung aus, in der wir uns seiner Größe bewusst werden. In den Psalmen können wir lesen: „Wohl dem, der seine Hoffnung auf den Herrn setzt.“

Wege zur Entwicklung von positiven Gefühlen.

Das bewusste Wahrnehmen des aktuellen Momentes hilft mir, den Automatikmodus meiner Gedanken zu reduzieren. Zur Analyse einer Situation mit markanten Gefühlen, egal ob Positiv oder Negativ, kann ich mir folgende Fragen stellen:

Was habe ich wahrgenommen, als ich letztes Mal diese Gefühle hatte?
Das Gefühl wurde durch die Bewertung der Wahrnehmung ausgelöst.

Wo war ich und was tat ich gerade?

Die konkrete Beschreibung des Umfeldes der Wahrnehmung schärft mein bewusstes Wahrnehmen.

Gab es noch andere Wahrnehmungen, die dieses Gefühl auslösten?
Bewertungen haben eine Geschichte. Erfahrungen können meine Wahrnehmung einfärben, daher hilft es, ähnliche Situationen zu betrachten.

Was kann ich tun, um dieses Gefühl zu erhalten oder zu verhindern?
Ich bin meinen Gedanken und Gefühlen nicht ausgeliefert sondern ich kann mich entscheiden.

Welches Umfeld brauche ich dazu oder welches soll ich dazu vermeiden?
Alles, was wir aufnehmen, speichern wir. Wer sich z.B. Horrorfilme ansieht, darf sich nicht wundern, wenn seine Gedanken und Träume davon geprägt werden.

Merke ich, dass ich in bestimmten Situationen immer wieder ähnliche unkontrollierte Gefühle und Reaktionen zeige, kann ich die Warnsignale besser beobachten und schon früher reagieren.

Umgebe ich mich mit fröhlichen Menschen, kann ich von denen positiv angesteckt werden. Menschen, die mich negativ stimmen, kann ich meiden, wenn mir das bewusst ist.

Quelle: Barbara Fredrickson, Positive Emotionen

VERLETZTE SEELE- AUSLÖSER FÜR KONFLIKTE

Auslöser für Konflikte liegen oft weit zurück. An den banalen Dingen des Alltags entzünden sich oftmals Konflikte, die uns lange beschäftigen. Bei den einen ist es die Zahnpastatube, bei anderen der offene Klodeckel. Der Konflikt wird zwar durch eine aktuelle Wahrnehmung los getreten, die wahre Ursache für die Explosion ist allerdings häufig eine getriggerte alte Verletzung.

Ein Postkasten als Trigger für alte Verletzungen

Da die Mauer unseres Hauses dringend eine Sanierung brauchte, rückten vor kurzem die Bauarbeiter an. Eine Lampe, einige

Schalter und der Postkasten mussten dafür demontiert werden. Eine gute Gelegenheit, einen neuen Postkasten zu besorgen. Etwas größer sollte er sein als der bisherige, doch dann würde er an der bisherigen Position im Eingangsbereich stören.

Als die Bauarbeiter das Feld geräumt hatten und der neue Verputz trocken war, schritt ich ans Werk. Mit dem neuen Postkasten in den Händen probierte ich verschiedene Positionen, bis ich einen guten Platz dafür fand. Jetzt musste ich nur noch meine Frau von der neuen Platzierung des Postkastens überzeugen. Am besten soll sie mir gleich beim Montieren helfen, dachte ich mir. Dann wird es eine gemeinsame Arbeit, die alleine ohnehin mühsam ist und außerdem kann sie dann später nicht sagen: „Warum hast du den Postkasten nicht woanders hingegeben?“

Bewertung der Wahrnehmung führt zum Gefühl

Ich holte die Bohrmaschine, Schrauben und Dübel und da kam meine Allerliebste auch schon wie gerufen aus dem Garten. Zu zweit hatten wir schnell die optimale Position gefunden und entschieden. Für die exakte Montage holte ich ein Maßband. Als ich eine knappe Minute später wieder kam, war meine Frau verschwunden und das Gartentor verschlossen. Ich war ratlos. Wir wollten doch den Postkasten montieren. Während der Ärger in mir hoch stieg, sortierte ich meine Handlungsmöglichkeiten. Laut nach ihr rufen – die Nachbarn würden wahrscheinlich schneller da sein als sie. Den Schlüssel für das Gartentor holen und meine Frau suchen war eine andere Möglichkeit. Sie war einfach gegangen und hat mich allein gelassen!

Der Druck auf den Auslöseknopf

Ich spürte, wie sich neben dem Ärger der Schmerz über das Alleingelassen sein und eine Trotzhaltung in mir ausbreiteten, was zu einem inneren Dialog führten: „Ich krieg das auch alleine hin. Ich brauche sie gar nicht dazu!“ Es war etwas mühsam, den Postkasten ohne Assistentin zu montieren, denn ich habe leider nur zwei Hände. Doch schließlich schaffte ich es. Nur noch den Staub aufkehren und fertig. Der Besen war in der Gartenhütte. Also holte ich den Schlüssel zum Gartentor und entdeckte meine Frau im Garten. Sie lag gemütlich im Liegestuhl und ließ sich die Sonne auf ihr glücklich lächelndes Gesicht scheinen. Welcher

Frevel: Mich alleine lassen und sich in die Sonne legen. Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen und ließ meinem Ärger freien Lauf. Meine Allerliebste sah mich verwundert an und sagte nicht sehr viel. Doch ein Satz traf mich voll. „Wenn du was von mir willst, brauche ich klare Anweisungen!“ Da hörte ich meine eigenen Worte, die ich bei anderen Gelegenheiten gerne ihr gegenüber verwendet hatte. Meine Frau hatte mich mit meinen eigenen Argumenten geschlagen. Sollte ich jetzt lachen oder mich weiter ärgern? Ich suhlte mich noch eine Weile im Ärger, während ich aufkehrte. Meine Frau kam, um mein Werk zu bewundern und während wir gemeinsam aufräumten, ergab sich die Gelegenheit, die Situation zu klären.

Dass meine Frau unerwartet verschwunden war, als ich ihre Hilfe erwartete, stellte sich als Auslöser für eine alte Verletzung aus der Kindheit heraus. Darum reagierte ich heftig und trotzig und mein Handlungsspielraum engte sich ein. Als mich meine Frau mit meiner eigenen Weisheit konfrontierte, erkannte ich ihre Lernfähigkeit und dass auch ich nichts erwarten darf, was ich nicht ausspreche. Bedürfnisse klar auszudrücken ist ein wunderbares Werkzeug, welches Missverständnissen vorbeugt.

Veränderung ist möglich

Tipp: Gehen Sie den letzten Streit noch einmal in Gedanken durch. Was war der Auslöser? Durch welche Worte oder Verhaltensweisen wurden Sie besonders getroffen? Hat es Sie an frühere Konfliktsituationen erinnert. Wie haben Sie darauf reagiert? Nehmen Sie sich Zeit, wahrzunehmen, welche Erinnerungen, Gedanken oder Bilder auftauchen. Sind bestimmte Muster zu erkennen, wie Ihre Konflikte ablaufen? Das bewusst machen der inneren Abläufe in einer Situation ist ein wichtiger Schritt zur Veränderung und zur Heilung alter Verletzungen.

RICHTIG STREITEN

Streiten ist gesund und hat positive Auswirkungen auf den Kreislauf und das allgemeine Wohlbefinden. Das bestätigen mehrere Studien zu diesem Thema. Ärger unterdrücken wirkt sich dagegen negativ auf das Immunsystem aus und das kann lebensverkürzend sein.

Entscheidend für die positive Wirkung von Streit ist eine gute Streitkultur. Ärger ausdrücken und seine Wünsche benennen führt zu einem Gefühl der Selbstkontrolle und zu Optimismus. Menschen, die sich gegenüber der Meinung anderer gut abgrenzen können, sind außerdem erfolgreicher und zufriedener als solche, die um des lieben Friedens Willen Ärger hinunterschlucken. Diese leiden wesentlich öfter an Beschwerden des Magen- Darmtraktes und anderen psychosomatischen Beschwerden. Unterdrückter Ärger führt zum Anstieg des Stresshormones Cortisol, wodurch das Immunsystem geschwächt wird. Offen miteinander streiten und eine gute Lösung finden, kann zur Ausschüttung von Glückshormonen führen. Dadurch werden Beziehungen sowohl im Beruf als auch im Privatleben gestärkt. Bei Langzeituntersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass zufriedene Menschen eine höhere Lebenserwartung haben.

Wie können wir richtig streiten?

Die meisten Menschen wollen in Frieden leben und haben ganz bestimmte Vorstellungen, was sie dazu brauchen. Sobald jemand diesen Zustand stört, kommen wir in Stress und es kommt zum Konflikt. Die Ursache kann der Partner sein, der zu viel Geld ausgegeben hat, der Nachbar, der zur falschen Zeit Rasen mäht oder der Chef, der fünf Minuten vor Arbeitsende noch mit einem wichtigen Auftrag kommt, der unbedingt noch erledigt werden muss.

Oder: Ein Kollege parkte mehrmals auf deinem reservierten Firmenparkplatz und du musstest daher einige Runden fahren und weit weg vom Tor parken. Die typische Reaktion ist, dass dir der Kragen platzt und du den Kollegen zur Rede stellst: „Ständig stehst du mit deinem Auto auf meinem Parkplatz … Ein Wort gibt das andere und die Situation eskaliert.

Als eine Möglichkeit zur positiven Konfliktklärung hat sich das 4- Schritte Programm nach M. Rosenberg bewährt.

Schritt 1: Problem benennen. Was habe ich wahrgenommen (was stört mich), ohne zu bewerten. Das klingt sehr einfach, doch bei genauem Hinsehen merken wir, dass wir es in unserem Sprachgebrauch gewohnt sind, zu werten und zu verurteilen. Verallgemeinerungen wie, „das machst du immer so“ oder „schon wieder tust du das,“ verschärfen die Situation. Wichtig ist, dass nur die aktuelle Wahrnehmung angesprochen wird.

„Diese Woche hast du zwei Mal auf meinem Parkplatz geparkt.“

Schritt 2: Die eigenen Gefühle wahrnehmen und ansprechen. Das hilft, die Gefühle unter Kontrolle zu bekommen, bevor sie sich verstärken und Macht über mich bekommen. Ebenso ist es wichtig, sich in den anderen einzufühlen. Wenn mich etwas ärgert, hat das meist damit zu tun, dass ich den anderen für sein Verhalten verurteile.

„Ich bin irritiert, weil jeder von uns einen reservierten Parkplatz hat.“

Schritt 3: Bedürfnisse benennen. Die meisten Menschen können zwar sagen, was sie stört aber sie können nicht gut ausdrücken, was sie wirklich möchten. Wenn wir unsere Bedürfnisse und Wünsche aussprechen, geben wir dem anderen die Möglichkeit zum besseren Verstehen. Die Realität ist meist viel komplexer als Beispiele. Überprüfe daher, wie du deine Bedürfnisse ausdrückst. Vielleicht beginnst du viele Aussagen mit: „Ich mag es nicht…“. „Ich kann es nicht leiden, wenn …“. Mich stört es, wenn …“ beginnen. Bedürfnisse sind immer positive Ausdrücke. Z.B. „Mir ist Ordnung wichtig.“

In unserem Beispiel: „Mir ist wichtig, dass wir unsere Parkordnung einhalten.“

Schritt 4: Konkrete Bitte formulieren. Diese muss positiv formuliert und sachlich überprüfbar sein, sonst ist es ein frommer Wunsch, der nicht erfüllbar ist und zum nächsten Konflikt führen wird. Nachdem Konflikte meist durch verschieden Sichtweisen und Standpunkte entstehen, ist es oft notwendig, darüber zu verhandeln, wie eine Bitte erfüllt werden soll. In jeder Verhandlung soll die Regel: „Beziehung geht vor Sachergebnis“ immer im Vordergrund stehen. Dann können gute Ergebnisse erzielt werden, mit denen beide Seiten zufrieden sind.

Beispiel: Bitte benutze deinen eigenen Parkplatz.

Damit dieses 4-Schritte Programm in der Praxis gut umgesetzt werden kann, ist etwas Übung notwendig und eine Grundhaltung der Wertschätzung. Nach Rosenberg tun die meisten Menschen nicht etwas gegen den anderen, sondern was sie tun, tun sie für sich. Und dabei kommen sie sich oft genug in die Quere.

DIE PARTNERSCHAFT STÄRKEN

Wissenschaftliche Studien zum Partnerschaft stärken.

Zahlreiche Studien mit dem Ziel, die Partnerschaft zu stärken, haben gezeigt, dass Paarbeziehungen aufgrund von verschiedenen Parametern in Gruppen eingeteilt werden können, die eine Aussage über die Paarzufriedenheit bzw. das Trennungsrisiko geben. John Gottman teilte sie ein in stabil- zufriedene Paare, stabil-neutrale Paare, stabil-unzufriedene Paare und problematische Paare. Am Anfang der Beziehung weisen

zwar die meisten Paare eine hohe Zufriedenheit auf, das ändert sich jedoch innerhalb von wenigen Monaten bis zu zwei Jahren. Spätestens nach dieser Zeit kommen die kritischen Bereiche der Beziehung mehr und mehr zum Vorschein. Bei problematischen Beziehungen sind diese Merkmale oft von Anfang an zu erkennen. Das soll allerdings nicht heißen, dass diese Beziehungen keine Überlebenschancen haben. Ich kenne einige Paare, die mit so schlechten Startvoraussetzungen heirateten und mittlerweile über 30 Jahre verheiratet sind. Sie sind heute glücklicher miteinander als je zuvor. Der Grund ist, dass sie nicht aufgaben, wenn sie in einer Krise steckten und permanent bewusst an ihrer Beziehung arbeiten. Manche von ihnen suchten zeitweise eine Begleitung durch professionelle Berater und konnten so Krisenzeiten gut bestehen.

Wie kann man die Partnerschaft stärken?

Ein motivierendes Analyse- und Trainingsprogramm für Paare

Aufbauend auf die Studien von Larson und Olson (1989) über Faktoren für Ehezufriedenheit wurde von den beiden Wissenschaftlern ein Programm entwickelt, das Paaren helfen soll, ihre Beziehung zu stärken. Seither wurden die Daten von über 3 Mio. Paaren weltweit und aufgrund der kulturellen Unterschiede speziell auch für den deutschsprachigen Raum ausgewertet, um ein spezifisches Trainingsprogramm zur Stärkung und Stabilisierung von Beziehungen zu erstellen. Das Programm wurde in zwei Bereiche eingeteilt. Ein Bereich ist für Heiratswillige zur Ehevorbereitung (PREPARE) vorgesehen und der andere ist für Verheiratete bzw. für Menschen, die in einer Partnerschaft leben (ENRICH). Mit einem umfangreichen Fragenkatalog, der über zertifizierte Berater online verfügbar ist, wird eine Analyse des IST-Zustandes in wesentlichen Bereichen der Beziehung gemacht. Der IST-Zustand wird anonym mit den statistischen Daten von zufriedenen Paaren abgeglichen die Stärken und mögliche Wachstumsbereiche aufgezeigt.

Wichtige Themen, die analysiert werden:

Persönlichkeit, allgemeine Zufriedenheit, Persönliches Stressprofil, Kommunikation und Konfliktbewältigung, Freizeitgestaltung, Sex und Zärtlichkeit, Herkunftsfamilie.

Die Auswertung ergibt die Möglichkeit zu einer gezielten

Beratung und zu einem Training in den wesentlichen Beziehungskompetenzen.

Durch drei bis fünf Beratungsgespräche können Sie Ihre Ehe oder Partnerschaft wesentlich verbessern und eine höhere Qualität der Beziehung erreichen. Falls Sie in einer Krise stecken, dann kann dieses Programm der Start für eine Neugestaltung und

zum Partnerschaft stärken sein.

Wir bieten wir Seminare und Coachings [http://coachingteam.info/angebot/lebensberatung/paarberatung/] an, die Ihnen neuen Schwung für die Beziehung geben.

GESUNDER UMGANG MIT GELD

Wie viel Geld brauchen wir

zum Leben?

„Money makes the world go round“, ist ein bekannter Ausspruch, doch was ist ein gesunder Umgang mit Geld? Geld regiert die Welt, Geld hält die Wirtschaft am Leben. Es verspricht Sicherheit, Wohlstand und Glück. Die Möglichkeit, zu mehr Geld zu kommen ist für viele Menschen ein unglaublicher Antriebsmotor, der sie zu Höchstleistungen antreibt. Die Chance, reich zu werden, lässt Glückspiel und Wettangebote boomen und führt oft genug dazu, dass Menschen ihren Hausverstand ausschalten und auf einfache Tricks von Verführern hereinfallen.

Österreich gehört zu den reichsten Ländern. Rein statistisch gesehen hat jeder

Österreicher ein Vermögen von über 265.000 Euro. Klammert man die reichsten 10% aus, welche 2/3 des Gesamtvermögens besitzen, so sind es noch immer über 50.000 Euro. Gleichzeitig steigt jedes Jahr die Zahl der Menschen, die mit ihrem verfügbaren Einkommen ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen können. Die ärmsten 50% verfügen kaum mehr als 2% des Vermögens österreichischer Haushalte1. Im letzten Jahr haben über 50.000 Menschen eine Schuldnerberatung aufgesucht, um dort Rat zu suchen. Etwa 10.000 Personen gehen pro Jahr in Privatkonkurs, weil sie völlig überschuldet sind. Knapp 20 % davon sind ehemalige UnternehmerInnen, die privat für die Schulden des gescheiterten Unternehmens haften. Bei den anderen sind die Hauptursachen ein verringertes Familieneinkommen durch Wegfall von Überstunden oder Arbeitslosigkeit, mangelnde Begabung für Finanzplanung und Beziehungsprobleme. Allen gemeinsam ist, dass die Ausgaben Ihre Einnahmen bei weitem übersteigen und sie aus eigener Kraft keine Möglichkeit zur Schuldentilgung mehr haben. Wer einmal in die Schuldenfalle getappt ist, kommt selber nicht mehr los.

Betrachten wir das Gesamtsystem, so scheint es mehr Menschen zu geben, die durch Geld Probleme haben oder sogar unglücklich sind. Geld ist scheinbar nicht der Glücksbringer sondern eher eine Droge, die in der richtigen Dosis heilsame Wirkung entfaltet und falsch eingesetzt viel Unheil verursachen kann.

Egal, wieviel du verdienst, es ist immer noch zu viel Monat am Ende des Geldes da. So geht es vielen Menschen. „Wenn ich mehr Geld hätte, wäre ich glücklicher“. Mit dieser Einstellung laufen viele ihr Leben lang einem Phantom nach.

Was ist gesunder Umgang mit Geld?

  1. Die richtige Einstellung. Geld ist ein Zahlungsmittel für Waren und Dienstleistungen und kein stabiler Wert. Die meisten Dinge, die uns glücklich machen, sind nicht um Geld kaufbar. Geld wird sehr schnell zur Ersatzdroge, wenn andere Dinge, die uns glücklich machen, fehlen.
  2. Das Leben so einrichten, dass wir mit dem verfügbaren Geld auskommen. Das ist einer der schwierigsten Schritte, wenn jemand sein Leben neu ordnen und zurückschalten muss. Wenn das Geld knapp ist, dann müssen die Einnahmen und Ausgaben sehr genau geplant werden. Nur was durch

    Einnahmen gedeckt ist, darf ausgegeben werden. Haushaltsplan erstellen und Aufzeichnungen über alle Einkäufe machen. Dazu ist es notwendig, dass man sich für jede Ausgabe einen Beleg geben lässt. Führt man diese Aufzeichnungen über mehrere Monate, dann ergibt es eine gute Grundlage für die weiteren Planungen.

    1. Budget erstellen. Auf Grund der gemachten Aufzeichnungen von mehreren Monaten lässt sich sehr gut eine Jahresplanung erstellen. Hier sind alle zusätzlichen Einnahmen und Ausgaben, für Weihnachten und Urlaub berücksichtigt. Die Liste der Ausgaben teilt man am Besten in Bereiche nach Wichtigkeit ein. Zuerst kommen alle Zahlungsverpflichtungen, dann Bedürfnisse, wie Essen, Bekleidung, etc., welche in der Höhe variabel sind. Dann kommen Wünsche und Investitionen, die je nach den verfügbaren Mitteln auch einmal gestrichen oder verschoben werden können. Am Schluss kommt die Rubrik: Ansparen für zukünftige Wünsche. Wer Schulden hat, für den soll die Rückzahlung der Schulden die oberste Priorität darstellen. Frei sein von Schulden macht frei für neue Ideen.
    2. Größere Anschaffungen langfristig planen und dafür ansparen. Während der Ansparzeit kann man bereits Angebote studieren, um dann zu einem günstigen Preis einzukaufen. Ratenkäufe, Kredite und die Verwendung von Kreditkarten sind oftmals der erste Schritt in die Schuldenfalle.
    3. Ansparen für Sonderfälle. Selbst wenn man nur ein paar Euro pro Monat zu Seite gibt, schafft man sich dadurch Freiraum für unerwartete Sonderausgaben. Wer jedes Monat sein Konto leerräumt, ist bei der kleinsten zusätzlichen Ausgabe gezwungen, das Konto überziehen und das ist teuer. Die damit verbundenen Kosten schmälern den Spielraum in den nächsten Monaten.
    4. Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Menschen, die entdeckt haben, dass aller Besitz und Wohlstand Leihgabe des Schöpfers sind und wir nichts mitnehmen können, wenn wir sterben, denen fällt es leichter, andere zu unterstützen. Es wird immer Menschen geben, die weniger haben als ich. Von dem zu geben, was ich habe um anderen zu helfen, ist ein wichtiger Schritt zum Glück.Im Buch Genesis wird die Geschichte von Menschen beschrieben, die Gott den Zehnten Teil ihres Ertrages und die ersten Erträge ihrer Ernte

      als Dank gaben. Es ist eine große Herausforderung, Gott die ersten und besten Erträge zu geben – die Dinge, die uns Sicherheit zu geben scheinen. Es ist ein Zeichen des Vertrauens, dass ER uns weiterhin versorgen wird. Vertrauen auf Gott bedeutet, ihm das Erste zu geben und nicht, was eventuell übrig bleibt. Wer Gott in dieser Weise vertraut, hat die Zusage seines Segens, so wird es im Buch Genesis beschrieben.

      1Forschungsprojekt Reichtum im Wandel [https://fodok.jku.at/fodok/forschungsprojekt.xsql?FP_ID=3129] , Juli 2013, JKU Linz

HOHE ERWARTUNGEN STÖREN WEIHNACHTSFRIEDEN

Durch hohe Erwartungen entwickelt sich das Fest des Friedens und der Liebe jedes Jahr in vielen Familien zum Höhepunkt von Streitereien und enttäuschten Erwartungen. Mit etwas Vorbereitung und der richtigen Einstellung können Stress, Enttäuschungen und Streit weitgehend vermieden werden.

Vor Weihnachten kommen jedes Jahr viele Menschen an die Grenzen ihrer Energie. Offene Projekte sind noch abzuschließen, Aufträge für das kommende Jahr müssen begonnen werden. Zum Stress am Arbeitsplatz kommen noch die Vorbereitungen für die Festtage. Das Auto muss noch zum Service, die Wohnung soll auf Hochglanz gebracht werden, Geschenke müssen besorgt und Einkäufe für das Weihnachtsessen gemacht werden. Es soll an nichts fehlen und die Wünsche aller Familienmitglieder sollen möglichst erfüllt werden. Tage vor dem Fest leiden manche bereits an Kopfschmerzen und Erschöpfungszuständen. Vor den Feiertagen steigt die Spannung noch. Wer wird sich diesmal über das Essen beschweren? Werden die Kinder mit den Geschenken zufrieden sein? Wer wird dieses Mal beim trauten Miteinander ins Fettnäpfchen treten?
Durch die zusätzlichen Termine vor Weihnachten und den Wunsch, es allen recht machen zu wollen, liegen bei vielen die Nerven blank. Oft genügen dann ein unbedachtes Wort, der Frust über ein nicht passendes Geschenk oder eine kleine Stichelei um das Fass zum Überlaufen zu bringen. Wenn dann noch reichlich Alkohol konsumiert wird, kann aus dem erhofften Fest des Friedens eine handfeste Streiterei mit weitreichenden Folgen werden.

Tipps für ein friedvolles Weihnachtsfest

Erwartungen klären, denn zu hohe Erwartungen stören Weihnachtsfrieden

Besprechen Sie bereits rechtzeitig vor dem Fest die Vorstellungen der einzelnen Familienmitglieder. Sie werden nicht alle Wünsche erfüllen können, daher sind Kompromisse nötig, die man am besten vorher klärt. Je höher die Erwartungen sind, desto wahrscheinlicher kommt es zu Enttäuschungen. Und denken Sie beim Einkaufen der Geschenke daran, dass man Liebe und Freude nicht kaufen kann.

Offen sein für Neues

Wenn mehrere Familien sich treffen, dann prallen oft auch ganz unterschiedliche Traditionen und Sichtweisen aufeinander. Gehen Sie mit Neugier, Freundlichkeit und Offenheit zu solchen Treffen. So können Sie sich entspannter auf Unbekanntes einlassen.

Auch in der eigenen Familie lohnt es sich, gelegentlich zu fragen, ob die bisherigen Traditionen noch passend für die Familie sind.

Stress in Grenzen halten

Verwandtenbesuche können sehr anstrengend sein. Teilen Sie Ihre Besuche auf mehrere Tage auf und geben Sie den Kindern dazwischen genügend Freiraum und Ruhezeiten. Wenn Teenager keine Lust zum Verwandtenbesuch haben, dann bringt es nur Stress, wenn sie trotzdem mitgehen müssen. Sprechen Sie über die Terminpläne und berücksichtigen Sie auch die Bedürfnisse Ihrer Kinder.

Rechthaberei keine Chance geben

Bei gemütlichen Familientreffen seine Meinung unbedingt durchsetzen wollen, führt leicht zu peinlichen Streitereien. Vermeiden Sie Themen, bei denen von den Beteiligten stark unterschiedliche Sichtweisen zu erwarten sind. Falls es trotzdem zum Streit kommt, dann sagen Sie freundlich und klar dass Sie jetzt keinen Streit haben wollen und schlagen Sie ein anderes Gesprächsthema vor.

Lächeln Sie und der Tag wird freundlicher

Feiertage bringen aufgrund der geänderten Tagesabläufe besondere Herausforderungen für das Zusammenleben. Man verbringt als Familie viel Zeit miteinander und hat nicht den gewohnten Tagesrhythmus. Das macht vielen Menschen Stress. In diesen Zeiten ist es gut, nicht jedes Wort auf die Goldwaage zu legen und auch einmal eine Unmutsäußerung großzügig zu überhören. Ein freundliches Wort und ein Lächeln können in diesen Situationen Wunder wirken und dazu beitragen, dass Weihnachten zu einem schönen, friedlichen Fest wird. Damit das freundliche Wort in der Situation auch gelingt, können Sie heute schon mit dem Training beginnen. Lächeln Sie sich jeden Tag vor dem Spiegel selber zu und sagen Sie zu Ihrem Spiegelbild: „Schön, dass es Dich gibt.“ Das wird Sie positiv verändern.