DIE EBENEN DER KOMMUNIKATION – DER ERSTE EINDRUCK ENTSCHEIDET
Der erste Eindruck entscheidet über die weitere Kommunikation.
Die erste Begegnung mit einem Menschen entscheidet oft wesentlich über den Verlauf einer Beziehung. Ob uns jemand sympathisch oder unsympathisch ist, registrieren wir in Sekundenbruchteilen über Signale der Körpersprache, auch wenn wir diese Person vorher noch nie gesehen haben.
Unsere Vorurteile über Menschen, die wir zum ersten Mal sehen, haben wir in einer Viertelsekunde gefällt. Das kann ein möglicher Bonus oder eine Last werden.
Stellen Sie sich vor, der Personal-Verantwortliche hat vom Bewerber diesen ersten Eindruck gespeichert und dann kommen die Tests und Befragungen. Die Wahrnehmung dieser Person wird subjektiv über den Filter des ersten Eindruckes selektiert. Wenn der Bewerber beim ersten Eindruck schlecht abschneidet, wird es schwierig sein, dieses Minus durch Leistung und gute Zeugnisse wieder aufzuholen.
Jede Kommunikation verläuft auf zwei Ebenen und beide Ebenen werden von folgenden Faktoren beeinflusst:
• Die Gesprächssituation (gestresst, entspannt, etc.)
• Die Beziehung und Stellung zum Gesprächspartner (das Machtgefälle)
• Die eigenen Prägungen durch das Elternhaus, Kultur, Werte und Normen
• Die Persönlichkeit der Gesprächspartner
• Die Mentalität und Kultur der Gesprächspartner
Ebene 1: Inhalts und Logikebene
Auf der Inhaltsebene werden die logischen Argumente gesendet. Dabei es kommt auf die Verpackung an und das sind Sprache und Stimme. Der Ton macht die Musik, sagen wir. Sprachmelodie und angepasste Geschwindigkeit, sowie Pausen und Nachdenk-Laute wie äh, mhm, etc… haben Einfluss, ob mir jemand sympathisch ist und die Botschaft gut ankommt. Am Telefon hat das noch mehr Gewicht als im persönlichen Gespräch, denn die Stimme sagt auch viel über meinen Gefühlszustand aus. Habe ich eine feste oder zittrige Stimme, wenn ich etwas Wichtiges mitteile?
Die Stimme wird automatisch leiser, wenn wir unsicher sind, sie wird bestimmt, wenn wir uns sicher fühlen und lauter wenn wir zornig sind oder uns nicht verstanden fühlen.
Ebene 2: Beziehungsebene
80 % unserer Nervenenden sind mit einem Körperteil verbunden und daher haben alle unsere Gedanken und Gefühle Auswirkungen auf unseren Körper. Diese Ebene wird daher auch dann über die Körpersprache transportiert, wenn wir es lieber verbergen wollen.
a. Mimik
Vielen Menschen sieht man in ihrem Gesicht den Gemütszustand an.
Jede Gefühlsregung spiegelt sich wider. Oft sind es minimale Veränderungen des Gesichts.
• Pupillen weiten oder verengen sich
• Der Blick verändert sich
• die Augenlider sind mehr oder weniger geschlossen • Augenbrauen heben oder senken sich
• Mundwinkel gehen nach oben oder unten
• Falten glätten oder vertiefen sich
b. Gestik
Gestik kann bewusst oder unbewusst erfolgen, wie die folgenden Beispiele zeigen.
-winken – Begrüßung, Abschied, sich bemerkbar machen, …
– Hände einladend oder abwehrend bewegen,…
– Berührung (z.B. streicheln – Freund, Kind, Tier, …)
Nervosität, Unsicherheit und Verlegenheit lassen uns unbewusst mit der Hand am Kopf oder im Gesicht herumfummeln. –Nase reiben, am Kopf kratzen etc.
c. Körperhaltung
In der Kommunikation ist der Hauptanteil der Körperhaltung unbewusst von unserem Nervensystem gesteuert. Daher ist es im Gespräch wichtig, darauf zu achten und durch Rückfragen der Ursache auf den Grund zu gehen. Dabei sollte man nicht die Wahrnehmung ansprechen, weil das Widerstand und Abwehr verursachen könnte. Körpersignale sind aber eine Chance, Bedürfnisse aufzuspüren, die bisher noch nicht beachtet wurden.
Beispiele für Körperhaltung:
Bewusste Reaktion:
Jemand sieht, dass sich eine Person naht, mit der kein Gespräch gewünscht ist, dann wird sich derjenige abwenden. Unbewusste Reaktionen:
Annäherung: Aufmerksamkeit vermittelt durch vorgeneigten Oberkörper.
Rückzug/ Ablehnung: Zurücklehnen oder Abwenden.
Anmaßung: Stolz, Arroganz oder Überheblichkeit vorgewölbte Brust, geraden oder zurückgelehnten Oberkörper, erhobenen Kopf
Hemmung, Depression, Niedergeschlagenheit, Mutlosigkeit: schlaffer Oberkörper, gebeugten Kopf, herabhängende Schultern und eingefallenen Brustkorb.
Ein wichtiges Werkzeug für gute Kommunikation ist Aktives Zuhören:
– Blickkontakt
Die Wahrnehmung, vom Anderen wahrgenommen zu werden, schafft einen Kanal für Empathie.
– Durch Körpersprache Aufmerksamkeit signalisieren
– Paraphrasieren – d.h. Kernaussagen sinngemäß wiederholen. Besonders wirksam zeigt es sich, wenn ich die gleichen Schlüsselwörter verwende, wie der Sprecher.
Auf Aussagen über Gefühle und Bedürfnisse achten und diese in Frageform ansprechen.